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DS-CD ROM 2 1993 August
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1993-04-13
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595 lines
ASTROLOGIE - WARUM IST SIE ZEITLOS AKTUELL ?!?
==============================================
Und was ist das überhaupt - ein Kosmogramm oder Horoskop ?
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Das Kosmogramm ist das Abbild des Sternenhimmels, insbesondere der Planeten
und Tierkreiszeichen beim Augenblick der Geburt eines Menschen bezogen auf
dessen Geburtsort. Lange haben Astrologen darüber diskutiert, ob nicht das
Zeugungshoroskop eines Menschen genauso wichtig oder gar wichtiger ist. Der
Astrologe - die Astro-login - von heute berücksichtigt das "astrologische
Zeugungsdatum" genauso wie die Geburtsdaten der Eltern.
Am Sternenhimmel gibt es feste Punkte, die ihre Position zueinander nie
ändern. Diese Punkte werden deshalb Fixsterne genannt, z.B. sind Sirius, der
Rigel, die Spica gut sichtbare (Fix-)Sterne. "So etwas wie Abermillionen von
Sonnen ..." wurde es mir in der Sternwarte Erkrath erklärt. Jedoch ein paar
'Lichter' (also leuchtende Punkte am Sternhimmel) ändern ihre Position
ständig, sie werden deshalb Wandelsterne genannt (z.B. Venus, Mars, Jupiter)
und sind - wie wir heute wissen - ebenso Planeten wie unsere Erde.
Diese Planeten zusammen mit Sonne und Mond durchlaufen den Sternenhimmel in
einem begrenzten Bereich, immer in der Nähe der scheinbaren Sonnenbahn. Die
dortigen Sternbilder - in den Mythologien der alten Völker als Widder, Stier,
Zwillinge, Krebs, usw. beschrieben - geben den Tierkreiszeichen, wofür der
Astrologe sich interessiert, ihren Namen. Der Tierkreiszeichenring beginnt
dabei - im Gegensatz zu den Sternbildern - genau am sogenannten
Frühlingspunkt, also dort wo die Sonne am Frühlingsbeginn steht.
Da die Sonne, der Mond und die Planeten ihre Position in den Tierkreiszeichen
und damit auch zueinander täglich ändern und sich das ganze Himmelsgewölbe in
24 Stunden einmal um seine Achse dreht, und überdies der Sternhimmel an
verschiedenen Orten verschieden aussieht, ist das Kosmogramm zweier Menschen
nie gleich, es sei denn sie wurden am gleichen Ort und zur genau gleichen Zeit
geboren. Eigentlich müßten die "zwei gleichen" Menschen auch zur selben Zeit
gezeugt sein; Sie merken schon, daß es weder zwei gleiche Menschen n o c h
zwei gleiche Kosmogramme gibt. In den Anfängen unseres Jahrhunderts stritten
sich Astrologen noch darüber, ob der Zeitpunkt des Kopfaustritts oder des
Abnabelns für die Beurteilung eines Kosmogramms entscheidend ist. Wenn man
nun aber einmal darüber nachdenkt,
daß der Vorgang der Geburt volle 15 (fünfzehn) Stunden dauert,
daß alle, die mit der damit verbundenen Arbeit befaßt sind, sich bemühen,
z w e i Leben zu erhalten, erkennt man leicht
nicht nur daß sondern auch WARUM die in Kliniken oder von Hebammen
festgehaltene sog. "standesamtliche" Geburtszeit von der durch den Astrologen
während einer vertraulichen astrologischen Stellungnahme anhand der vom
Individuum erlebten Krankheits- und Unfallverläufe und sonstiger Lebensdaten
ermittelten "astrologisch korrigierten" Geburtszeit abweichen kann.
Die astrologisch korrigierte Geburtszeit ist aber Grundlage jeder
astrologischen Arbeit, wenn Sie denn für den Klienten sinnvoll sein soll.
Die allgemein übliche Frage nach dem Tierkreiszeichen, in dem man geboren
worden ist, erbringt demnach nur den Stand der Sonne in einem bestimmten
Zeichen und spiegelt damit keinesfalls die unendliche Vielfalt eines
Kosmogramms wieder.
Vielmehr resultiert die - Pardon! - laienhafte Frage nach dem Tierkreiszeichen
aus dem allgemeinen Interesse, das die Presse in Gang brachte. 1914 gab es
gegen Miß Adams (1865-1932) in Amerika einen Strafprozeß wegen "Wahrsagerei".
Die Parkers schreiben in ihrem Buch "Astrologie - Ursprung - Geschichte -
Symbolik", daß man ihr ein anonymes Horoskop zur Beurteilung gab. Nach der
Kenntnisnahme ihrer Interpretation erklärte der Richter, das Horoskop sei das
seines Sohnes gewesen und sie habe ihn in allen Punkten richtig beurteilt. In
seinem Urteil sagte er, sie habe die 'Astrologie zur Würde einer exakten
Wissenschaft erhoben' und sprach sie f r e i .
Auf unserem Kontinent leistete H. Naylor (1889-1952) 1930 Pionier- arbeit. Er
wurde vom Herausgeber des Sunday-Express beauftragt, das Horoskop der
neugeborenen Prinzessin Margret Rose zu stellen. Er sagte die ungeheuer
wichtigen Vorgänge voraus, die 7 Jahre später zur Thronbesteigung ihres Vaters
Georg VI. führten. N o c h bedeutender für die Verbreitung der Astrologie war
aber ein weiterer Artikel, den der Herausgeber bei Mr. Naylor für die nächste
Woche bestellte. Darin erwähnte N. eine mögliche Gefahr für die britische
Luftfahrt. Am Tage der Veröffentlichung stürzte das Luftschiff R-101 in
Nordfrankreich ab. Naylor wurde über Nacht berühmt. Seitdem konnte es sich
keine Zeitung oder Zeitschrift mehr leisten, auf eine Sonnenzeichen-Spalte zu
verzichten. Leider hat die dauernde Ausrichtung auf das Sonnenzeichen der
Astrologie erheblichen Schaden zugefügt. Selbst Leute, die sich für
intelligent und kritisch halten, stehen oft genug unter dem Eindruck, daß die
Astrologen seriöse Charakteranalysen nur auf diesen Aspekt des Horoskops
abstellen.
Was ist denn nun ein "Kosmogramm" ?
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Wenn eine Person ihr persönliches Kosmogramm möchte, dann ist an erster Stelle
eine Berechnung der Gestirnstände für die genaue Geburtszeit und den exakten
Geburtsort nötig. Ohne Computer sind dafür umfangreiche Berechnungen und dicke
Nachschlagewerke erforderlich. Auch professionelle Astrologen scheuen diesen
Aufwand. Hier hilft der Computer, indem er vieltausendmal schneller als der
Mensch die nötigen Berechnungen durchführt und sie auflistet. Auf der
Grundlage der Berechnung des Kosmogramms folgen die weiteren Schritte. Wer
gern in Bildern denkt, möge sich ein Theater-Bühnenbild vorstellen, auf dem
sich Haupt-, Nebendarsteller und reitende Boten bewegen. Auch im Theater
agieren nicht alle Mitwirkenden auf einmal, sondern nach Regiebuch und
Rollenverständnis ...
Bezogen auf das Kosmogramm-Bild würde ein Astrologe sagen: Sie (die
Sternsymbole in uns) agieren je nach dem wie sie (durch Transite oder
ähnliches) bestrahlt (begleitet) sind.
Anders ausgedrückt: Ein Kosmogramm kann auch wie eine Art Fahrplan verstanden
werden. Dort werden ja auch die günstigsten Anschlüsse (Zeitqualität!)
gezeigt. Kopf, Plan und manchmal eben auch das Portemonnaie entscheiden, ob
wir mitfahren oder nach einem anderen Zug suchen, d. h. einer anderen
Zeitqualität entgegenstreben. Bei näherem Hinsehen dürfte jedem klar werden,
daß wir zwar durchaus ohne Fahrplan Bahnreisen unternehmen können, aber es ist
doch wohl klar, daß wir viel vergebliche Zeit unter ungemütlichen Bedingungen
auf zugigen Bahnhöfen und mit schlechter Verpflegung verbringen, wenn wir den
Fahrplan nicht zur Kenntnis nehmen.
Als erstes erstellt man eine Auswertung des Kosmogramms nach astrologischen
und kosmobiologischen Regeln. Hierbei wird der 'kosmische Zustand' von
Planeten, Zeichen und Häusern beurteilt.
Darauf folgt die Deutung und die Prognose. Bei einer Partnerschaftsanalyse muß
zusätzlich zu den zwei einzelnen noch das gemeinschaftliche Kosmogramm
(Combine) zur Deutung herangezogen werden.
Auch die Auswertung eines Kosmogramms und seine Deutung ist sehr zeitaufwendig
und erfordert vom Astrologen eine umfangreiche Kenntnis der Bedeutungen der
einzelnen Elemente eines Kosmogramms.
In der Praxis bedeutet dies, daß ein Astrologe viele Deutungswege
beherrschen muß, damit er seinem Auftrag gerecht werden kann und er sich bei
der Gewichtung auf seine Intuition und sein Wissen verlassen kann. Auch
hier, bei der Gewichtung, kann der Computer viel Arbeit und Zeitaufwand
abnehmen und Beurteilungsfehler vermeiden helfen.
Deutung eines Kosmogramms
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Bei der Deutung eines Kosmogramms muß der Computer ebenso wie der
Berufsastrologe Schritt um Schritt immer weitere Feinheiten der Persönlichkeit
herausfinden.
Die Persönlichkeit eines Menschen, sein Charakter, seine Fähigkeiten und seine
körperliche Konstitution setzen sich aus vielen einzelnen Komponenten
zusammen, wie z.B. Gedächtnis, logisches Denken, Intuition, Gefühls welt,
Agressivität, Freundlichkeit, Kontaktbereitschaft, Ausdauer, Arbeitsleistung,
Gesundheit seiner Organe, Anfälligkeit gegenüber Krankheiten, usw.
Viele Menschen tragen 'zwei Seelen in ihrer Brust', d.h. sie sind manchmal
widersprüchlich in ihrem Denken oder Verhalten.
Sie brauchen deshalb nicht verwundert zu sein, wenn Teile der Kosmogramm-
Deutung einander widersprechen. Dies ist deshalb so, weil verschiedene
Lebensumstände betroffen sind.
Eine Person kann z.B. gleichzeitig sparsam in einer Richtung sein als auch
großzügig in anderer Hinsicht. Ebenso haben auch die unterschiedlichsten
Menschen immer noch Gemeinsamkeiten, welche sich dann auch in gleichen
Aussagen im Kosmogramm wider-spiegeln.
N i e m a l s kann ein "Computer-Horoskop" allein eine
astrologische Stellungnahme e r s e t z e n !
Prognose ? B e s s e r : Deuten der Z e i t - Qualität!!!
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Schon immer haben sich die Menschen für eine Deutung Ihrer Zukunft, eine
Prognose Ihres Schicksals interessiert. Seit Urzeiten wurde die Astrologie
verwendet, um Aussagen über die zukünftigen Lebensumstände eines Menschen zu
machen.
Die Ansichten, ob so etwas überhaupt möglich ist, gehen weit auseinander: Ich
z. B. bemühe mich die "Qualität der Zeit" zu erkennen. Deterministen
behaupten, daß alles - also auch der kleinste Schritt eines Menschen -
festgelegt sei. Anhänger der absoluten Willensfreiheit sind der Meinung, daß
der Mensch sich in jedem Augenblick neu und völlig unerwartet entscheiden
kann.
In dieser Bandbreite schwankt auch die astrologische Meinung über Prognosen.
Es gibt Astrologen, welche der Ansicht sind, daß alle Handlungen, Begegnungen
und Ereignisse im Leben eines Menschen sich in seinem Kosmogramm wiederfinden.
Andere Astrologen sehen fast keine Möglichkeit, die Zukunft eines Menschen
durch ein Kosmogramm 'festzunageln'. Daher bleibe i c h beim Begriff
"Zeitqualität", d. h. Qualität der Zeit.
Als Fürstenerzieher Fürstenkindern noch durch Tarot-Bilder die Welt erklärten,
entdeckte man auch, daß die "Zeitqualität" - bei entsprechender Befragung/
Zuordnung - zu erkennen war (und ist).
Die Herkunft der Tarot-Karten ist historisch unklar. Wie die Spielkarten
insgesamt, so sind auch die Tarock-Karten bzw. Tarot-Karten zuerst in Italien
nachweisbar. Wiederentdeckt wurden sie im 18. Jahrhundert von Antoine Court de
Gébelin (1725- 1784), der sie in seinem umfangreichen Werk "Monde Primitif"
(1775 - 1784) erstmals beschreibt als "das einzige Buch, das uns aus den
verlorenen Schätzen der ägyptischen Bibliothek erhalten blieb". Seitdem ist
seine Vermutung vielfach aufgenommen worden, wobei vor allem das Volk Israel
als Bindeglied zwischen dem alten Ägypten und dem Abendland genannt wurde.
Diese Hypothese wird gerne untermauert mit den Entsprechungen, die sich aus
den 22 Karten der Großen Arkana und der kabbalistischen Bedeutung der 22
Buchstaben des hebräischen Alphabets ergeben. Insbesondere der große
französische Okkultist Alphonse-Louis Constant (1810 - 1875), besser bekannt
unter seinem Pseudonym Eliphas Lévi (Zahed), versichert uns in seinem
Hauptwerk "Dogma und Ritual der Hohen Magie" (1856), daß es sich bei dem Tarot
um das Buch handele, das die Hebräer Henoch zuschrieben, die Ägypter dem
Hermes Trismegistos und die Griechen ihrem sagenhaften Städtegründer Kadmos.
Andere wiederum vermuten einen indischen Ursprung dieses Spiels, weil
wesentliche Symbole der Karten auch Attribute indischer Gottheiten sind. So
weist Roger Tilley in seinem Buch "Playing Cards" (1973) auf die interessante
Parallele hin, daß die vier Hauptsymbole der kleinen Arkana (Stäbe, Schwerter,
Münzen und Kelche) auch der Obergottheit Ardhanari zugeordnet sind, dessen
linke Seite Shiva und dessen rechte Seite die himmlische Shakti darstellt.
Alle Spuren aber verlieren sich im 13. Jahrhundert. Zwar wird 1240 auf der
Synode zu Worcester ein "Spiel des Königs und der Königin" erwähnt, es bleibt
aber offen, ob es sich dabei um ein Kartenspiel handelte. Erstmals benannt
werden die Karten unter ihrem alten Namen "Naibi" 1299 im "Trattato del
governo della familia di Pipozzo di Sandro". Aus dem 14. Jahrhundert gibt es
dann verschiedenen Belege aus denen hervorgeht, daß Kartenspiele verboten
wurden, so zum Beispiel ein Dekret, das Karl V. von Frankreich im Jahre 1369
unterzeichnete. Bekannt ist ferner eine lateinische Aufzeichnung in der
Sammlung des Britischen Museums in London, die von Bruder Johannes, einem
Mönch aus Brefeld in der Schweiz, stammt; er schreibt: "Ein gewisses Spiel,
das ein Kartenspiel genannt wird, kam zu uns im Jahr des Herrn 1377. In diesem
Spiel wird der jetzige Zustand der Welt in vollkommener Weise in Bildern
beschrieben. Aber zu welcher Zeit, wo und durch wen es erfunden wurde, ist mir
gänzlich unbekann t." Im weiteren beschreibt er ein Kartenspiel, das sich aus
mindestens 52 Karten zusammensetzt, die in 4 Serien unterschieden sind.
Eine einleuchtende Theorie vermutet nur für die 22 Karten der Großen Arkana
einen älteren Ursprung und legt die Entstehung der 56 Karten der Kleinen
Arkana in das Mittelalter. Dabei werden die 4 Serien dieser Kleinen Arkana als
Symbole der 4 mittelalterlichen Stände verstanden: Schwerter = Ritter, Kelche
= Klerus, Münzen = Kaufleute und Stäbe = Bauern.
Je nach Ursprungstheorie wird gerne vermutet, daß die Kreuzritter (ägyptischer
Ursprung) oder die Zigeuner (indischer Ursprung) die Karten nach Europa
brachten.
Beide Hypothesen sind kaum mit den obigen Daten zu vereinbaren. Die Zeit der
Kreuzzüge liegt zu weit zurück und selbst der dieses Geistesgut pflegende
Templerorden war bereits am 13.Oktober 1307 durch Philipp IV. zerschlagen
worden.
Andererseits tauchen die Zigeuner erst ab 1400 in Europa auf, sodaß sie
lediglich als Verbreiter nicht aber als Quelle der Karten in Frage kommen.
Gleichgültig ob die Karten selbst "nur" 500 Jahre alt sind oder auf eine viel
ältere Zeit zurückgehen: Es ist unzweifelhaft, daß die Symbole und Bilder, die
uns vor allem die 22 Großen Arkana zeigen, archetypische Gestalten der
abendländischen Seele sind, die auch schon in der Frühgeschichte der
Menschheit lebendig waren.
2. Name
Die Karten wurden zunächst unter der Bezeichnung "Naibi" erwähnt aus dem
"Naibis" und "Naipes" ableitet, einem Namen, der sich für die Karten noch in
Kastilien erhalten hat, und der auf "Nabab" zurückgeführt wird, was im
Sanskrit Vizekönig, Statthallter und Gouverneur heißt.
Ihr heutiger Name entspricht den Bezeichnungen "Tarocchino", "Tarocco" oder
"Tarocchi", die schon früh in Italien auftauchten, und die einige auf den
Taro, einen Nebenfluß des Po zurückführen.
Andere sehen dagegen in den vielen Kombinationsmöglichkeiten der vier
Buchstaben einen Hinweis auf den geheimnisvollen Ursprung des Spiels.
So formte der amerikanische Okkultist Paul Foster Case (1884 - 1954) aus
diesem Tetragrammaton den Satz: "ROTA TARO ORAT TORA ATOR", was übersetzt wird
als: "Das Rad des Tarots verkündet das Gesetz der Athor", wobei Athor "Mutter
Nacht" oder "Haus des Horus" bedeutet und für das uranfängliche Chaos in der
altägyptischen Kosmogonie steht.
Und nicht zuletzt verblüfft die Entsprechung, die der Name Taro mit der Tora,
dem jüdischen Gesetz, den 5 Büchern Moses zu haben scheint.
3. Aufbau des Spiels
Die frühen Kartenspiele bestanden aus einer unterschiedlichen Anzahl von
Karten. Im Florentiner Spiel gab es 41 Trumpfkarten und 56 Nichttrümpfe, das
Spiel aus Bologna zählte 62 Karten und das sehr schöne Deck von Andrea
Mantegna aus Mantua bestand aus 50 Karten. Es gab Spiele, die aus 12 Serien à
12 Karten bestanden oder aus 8 Serien à 12 Karten. Erst um 1600 beschreibt der
Italiener Garzoni ein Spiel, das der Struktur des heutigen Tarots mit 22
Großen Arkana und 56 Kleinen Arkana entspricht. In dieser Form wurde es das
venetianische Deck oder der Tarot von Marseille genannt.
Die Großen Arkana stellen auf 22 Karten (0 = Der Narr bis XXI = Die Welt)
Bilder dar, die uns aus den Mythen und anderen Überlieferungen überraschend
vertraut erscheinen. Die Karten der 56 Kleinen Arkana unterteilen sich in 4
Serien, wie wir sie auch in den heutigen Spielkarten kennen, und die sich wie
folgt entsprechen: Stäbe = Kreuz, Schwerter = Pik, Kelche = Herz und Münze =
Karo. Jede dieser Serien besteht aus 14 Karten, die sich in 10 Zahlenkarten
(von Eins = As bis Zehn) und 4 Hofkarten (König, Königin, Ritter und Bube)
unterteilen.
Um die letzte Jahrhundertwende fanden die Tarotkarten nicht nur ein immer
stärker werdendes Interesse, sondern erhielten durch Arthur Edward Waite
(1857 - 1941) eine entscheidende Bereicherung:
Waite, gebürtiger Amerikaner der in England aufwuchs, war ein großer Kenner
des Okkultismus.
Er wurde Mitglied und später Großmeister in dem "Hermetischen Orden der
Goldenen Morgenröte", einem einflußreichen, magischen Orden, der 1888 unter
anderem von Samuel McGregor Mathers, Dr.Wynn Westcott und Dr. William Woodman
gegründet worden war.
Weitere bekannte Mitglieder dieses Ordens waren der Dichter William Butler
Yeats und der berühmte Magier Aleister Crowley. Waite ist geistiger Vater
eines neuen Tarotdecks, das von einem Ordensmitglied, der Künstlerin Pamela
Colman Smith, gezeichnet wurde.
Ihre Initialen PCS sind auf allen 78 Karten zu sehen. Während in den
bisherigen Tarotspielen lediglich die Großen Arkana, die Hofkarten und
manchmal die 4 Asse illustriert waren, hat das von Waite konzipierte Deck auch
auf den übrigen 36 Karten Motive, die zur Deutung inspirieren.
Schließlich sollte ich auf zeitgenössische Ausgaben des Tarot hinweisen, die
noch einen Schritt weitergehen und uns sogar perspektivische Bilder zur
Verfügung stellen. Diese erleichtern die intuitive Schau der Bilder ungemein
und eröffnen neue Tiefen für die Deutung. Besonders hervorzuheben ist das
A R C U S A R C A N U M T A R O T
von Günter Hager und Hansrudi Wäscher, die uns - beide als Meister ihres Fachs
- ein Tarot beschert haben, das zugleich einfach im Zugang wie komplex in der
Tiefe ist: hier steckt der berühmte "Teufel" im Detail. Und in dem Moment, wo
wir "ihn" erkennen, öffnet sich uns die Deutung!
Vergleichen Sie unser "Schicksal" mit den Karten eines Spiels! Beim Beginn
unseres jeweiligen 'kosmischen Spiels' (d.h. bei der Geburt) haben wir
bestimmte Karten erhalten, manche sind schon offengelegt, manche noch
verdeckt. Vielleicht läßt sich die Art und Weise wie 'unser Kartenspiel'
gemischt ist durch den philosophischen Gedanken der Karmalehre erklären.
Durch die Wiederverkörperung der Seele schafft sich der Mensch seine eigenen
Bedingungen für das nächste Leben. Ein Kosmogramm kann betrachtet werden als
das Abbild des Karmas eines Menschen, als Abbild der Guthaben und Salden.
"Sterne in uns ..." werden da gezeigt.
So wie wir im Verlauf eines Kartenspiels manche Karten besitzen, zu
anderen aber keinen Zugang haben, so ist es auch in unserem Leben:
Bestimmte Erfahrungen, Erlebnisse, Schicksalschläge gehören zu unserem
Lebenslauf. Und ebenso wie wir durch geschicktes Spiel ungünstige
Situationen vermeiden oder zumindest oft verbessern können, so gilt das
Gleiche auch im Leben.
Durch geschicktes Handeln läßt sich mancher Schicksalsschlag vermeiden oder
mildern und scheinbar widrige Umstände können wir noch zu unserem Vorteil
verbessern. "Sterne um und in uns ..."
Unser Lebensschiffchen ist auf dem See der Erfahrungen 'kosmischen Kräften'
ausgesetzt - und dies steht insofern in den Sternen -, aber wir sind der
Steuermann und wenn wir mutig und entschlossen steuern, erreichen wir unser
gesetztes Lebensziel.
Deshalb das alte Sprichwort: Der Weise regiert seine Sterne !
In einem alten Astrologie-Lexikon ist dieses alte Denkmodell beschrieben:
Der Weise betrachtet die Sterne und erkennt die Kraft Gottes. Gott lenkt die
Sterne. Der Weise betet zu Gott. Gott erhört die Gebete der Frommen.
Es lohnt sich, ein wenig darüber nachzudenken ...!
DIE K O S M O G R A M M - A U S W E R T U N G
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Um die Auswertung eines Kosmogramms zu verstehen, müssen wir die einzelnen
Elemente davon betrachten:
Die Tierkreiszeichen
--------------------
Die Sonne bewegt sich im Laufe eines Jahres durch die 12 Tierkreiszeichen
Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze,
Steinbock, Wassermann und Fische und verweilt daher in jedem Zeichen rund
einen Monat. Der gesamte Tierkreis hat - wie jeder Kreis - 360 Grad, also
besteht ein einzelnes Zeichen aus 30 Grad.
Wenn man ein gezeichnetes Kosmogramm vor sich liegen hat, dann werden die
Tierkreiszeichen entgegen dem Uhrzeiger durchlaufen, ebenso die jeweils 30
Grad eines Zeichens.
Astrologisch gesehen genügt es nicht, anzugeben, daß sich die Sonne zur Zeit
der Geburt in einem bestimmten Tierkreiszeichen befindet, sondern eine
genauere Angabe wie z.B. 'Löwe 24 Grad' ist nötig. Um eine Vorstellung von
einem Grad zu bekommen, können wir uns vor Augen halten, daß die
Vollmondscheibe einen halben Grad durchmißt. Somit sehen wir, daß eine
Gradangabe allein noch sehr ungenau ist, zumal wenn Fernrohre in die
Beobachtung mit einbezogen werden. Deshalb wird ein Grad ebenso wie eine
Stunde in 60 (Bogen-) Minuten unterteilt. Die Angabe für die Sonne könnte dann
lauten Löwe 24*15' (* und ' bedeuten Grad und Minute).
Für die Sonne, den Mond und die Planeten werden im Kosmogramm genaue
Positionen in den Tierkreiszeichen angegeben.
Der Häuserring
--------------
Wenn man zu einem bestimmten Zeitpunkt den Sternenhimmel betrachtet, dann
befindet sich ein Teil der Tierkreiszeichen über dem Horizont, ein anderer
Teil unsichtbar unter dem Horizont, manche Zeichen sind auf der östlichen und
andere auf der westliche Himmelshälfte. Dadurch wird das Tierkreiszeichenband
am Sternhimmel in vier Abschnitte, astrologisch auch 'Quadranten' genannt,
geteilt: östlich unter dem Horizont, westlich unter dem Horizont, westlich
über dem Horizont und östlich über dem Horizont. Die Quadranten werden noch
weiter in jeweils drei Häuser (manchmal auch Felder genannt) unterteilt.
Der erste Quadrant mit Haus 1, 2 und 3 befindet sich östlich und unter dem
Horizont des jeweiligen Standortes. Das erste Haus spielt hierbei astrologisch
eine wichtige Rolle, denn es gibt das Zeichen wieder, welches am Osthorizont
gerade aufsteigt.
Dazu sagt man auch Aszendent. Der zweite Quadrant mit Haus 4, 5 und 6 ist auch
unter dem Horizont, deutet aber auf die Tierkreiszeichen, welche vor kurzem am
Westhorizont untergingen. Der dritte Quadrant mit Haus 7, 8 und 9 befindet
sich am Westhimmel über dem Horizont und der vierte Quadrant mit Haus 10, 11
und 12 ist ebenso über dem Horizont, aber am Osthimmel.
Haus 10 ist wiederum sehr wichtig, weil es die 'Himmelsmitte', d.h. den
höchsten suedlichen Punkt der Ekliptik wiedergibt, auch MC genannt.
Reihenfolge Planeten, Häuser, Zeichen
--------------------------------------
Die ersten Auswertungen geben eine Übersicht der Reihenfolge von Planeten,
Häusern und Zeichen in Bezug auf ihre Wertigkeit. Meist wird die Sonne der
wichtigste 'Planet' sein und am Schluß Pluto und der Mondknoten stehen,
dies muß aber nicht für jedes Horoskop zutreffen.
Von den Häusern sind diejenigen am wichtigsten, welche die stärksten
Planetenbesetzungen haben, hinzu kommt, daß Aszendent und MC schon für sich
genommen bedeutsam sind.
Auch die Zeichen erhalten durch die Anwesenheit von Planeten ihre Stärke.
Meist wird das Sonnenzeichen an erster Stelle stehen. Es kann aber sein, daß
die Sonne sich allein in einem Zeichen befindet, z.B. im Löwen, aber drei
wichtige Planeten (z.B. Venus, Mars, Jupiter) gemeinsam in einem anderen
Zeichen (z.B. Jungfrau).
Damit ist dann dieses Tierkreiszeichen für das Individuum bedeutsamer geworden
als das Sonnenzeichen.
Die Aspekte
-----------
Wenn wir einmal bildhaft eine Kosmogramm-Zeichnung als Bühnenbild-Darstellung
sehen wollen, so sind die Aspekte eben die "Tonarten", in denen die
"Schauspieler" = Planeten und Häuser-Spitzen - mit- einander reden.
Wenn man von der Erde aus zwei Planeten beobachtet, dann stehen diese im
allgemeinen in verschiedener Richtung - so wie zwei Zeiger einer Uhr - und
bilden einen Winkel (= Aspekt) mit-einander.
Astrologisch nennt man dies einen Aspekt. Es sind insbesondere die
"Standard-Winkel" von 0, 60, 90, 120 und 180 Grad wichtig, welche Konjunktion,
Sextil, Quadrat, Trigon und Opposition genannt werden.
Astrologisch kann man z.B. sagen, daß Venus und Jupiter zueinander im Trigon,
d.h. rund 120 Grad Winkelabstand stehen.
Ein solcher Aspekt kann natürlich mit wichtigen oder weniger wichtigen
Partnern erfolgen und mehr oder weniger genau sein.
Auch dadurch ergibt sich eine individuelle Wertigkeit der Aspekte eines
Kosmogramms. Je größer der Wert eines Aspektes, umso größer seine Wichtigkeit.
Dies spiegelt sich in der letzten Tabelle wieder.
Die Halbsummen
--------------
Bei manchen der fast 300 astrologischen Schulen werden nicht nur die
Planetenorte und deren Aspektpunkte als wichtig betrachtet, sondern auch die
sogenannten Halbsummen zwischen Planeten. Diese sind die exakten Mitten
zwischen zwei Planeten auf dem Tierkreis- zeichenring, z.B. sind die
Halbsummen von 3*10' Löwe und 25*20'Löwe die Punkte 14*15' Löwe und 14*15'
Wassermann, wobei der letztere der Gegenpunkt vom ersteren ist. Der nähere
Punkt zu den zwei Planeten wird als die wichtigere Halbsumme betrachtet.
Aus der Liste der Halbsummen können Sie den näheren Halbsummenpunkt zwischen
zwei Planeten entnehmen, wobei die Angabe aus Platzgründen ohne Angabe des
Tierkreiszeichens erfolgt. Den Beginn der Tierkreiszeichen auf der Ekliptik
können Sie aus der darauf folgenden Übersicht ersehen.
Reihenfolge Sensitive Punkte
----------------------------
Auf Wunsch erhält die Auswertung noch eine Liste der sensitiven Punkte eines
Horoskops. Damit sind die Häuserspitzen, die Planetenorte, deren Aspektpunkte
sowie die beiden Halbsummen zwischen zwei Planeten gemeint.
Diese 'sensitiven Punkte' werden in der Reihenfolge ihres Auftretens in
den Häusern 1 bis 6 aufgelistet, wobei daneben deren Gegenpunkte in den
Häusern 7 bis 12 stehen.
K O S M O G R A M M - D E U T U N G
=====================================
Die Deutung eines Kosmogramms geht schrittweise vor sich. Alle gemachten
Aussagen betreffen Sie persönlich, auch wenn teilweise übereinstimmende
Merkmale mit anderen Personen vorhanden sind.
Aus vielen hundert einzelnen Elementen werden die paar Dutzend
Deutungsmerkmale herangezogen, welche für Sie bedeutsam sind. Durch dieses
Verfahren ist sichergestellt, daß es unzählige Male mehr Möglichkeiten an
Deutungskombinationen gibt als überhaupt Menschen auf dem Erdball leben.
Bei einem Computer-Aufsatz ist es nicht möglich, alle Nuancen, die ein
bestimmtes Element (z.B. Mars Quadrat Uranus) in seiner Deutung besitzt
wiederzugeben. Teilweise würden für solche einzelnen Deutungselemente zehn
oder mehr volle Buchseiten Deutungstext nötig sein.
Ein solcher Umfang würde für S i e natürlich jede Deutung unübersichtlich
machen. Es ist jedoch möglich, daß Sie sich die entsprechende Literatur
besorgen und selbst die Deutungen der einzelnen Elemente nachlesen bzw. den
Angaben bei der Computerdeutung hinzufügen oder sich mit mir zwecks einer
astro- logischen Stellungnahme verabreden.
Folgendes Buch ist u. a. empfehlenswert:
Alexander von Pronay: Prognose nach dem Geburtshoroskop (Rohm-Verlag)
für allgemeine Horoskopdeutung.
Die vom Computer vorgezeichnete Deutung geht folgenden Weg:
Zuerst werden mehr allgemeingültige Aussagen über Sie getroffen wie z.B. daß
sich 'die meisten Planeten überm Horizont' befinden (oder unterm Horizont).
Schon dadurch ist eine wichtige Unterscheidung in der Typologie möglich, denn
man kann daraus ersehen, ob ein Mensch mehr extravertiert oder mehr
introvertiert ist.
Nach einer Benennung des wichtigsten Elementes Ihres Horoskops (Erde,
Wasser, Feuer oder Luft) und welche Arten von Aspekten überwiegen, werden
die für Sie wichtigsten Tierkreiszeichen aufgeführt, welche - wie schon
erklärt - nicht mit dem Sonnenzeichen übereinstimmen müssen.
Daran anschließend werden die ganz speziellen Aussagen für Sie aufgezählt,
indem der Häuserring durchlaufen wird. Die astrologischen Häuser stellen
verschiedene Lebensbereiche dar, weswegen es z.B. einen großen Unterschied
macht, ob der Planet Jupiter im 5. oder im 10. Haus steht.
Das erstere umfaßt z.B. den Bereich der Vergnügungen und der "Spiele des
Lebens" und das zweite gibt die öffentliche Stellung, also meist den Beruf
wieder. Für jedes Haus können Sie erkennen, welches sein zugehöriges
Tierkreiszeichen ist und dies auch ggf. nachschlagen. Ebenso wird aufgeführt,
ob sich ein bestimmter Planet in diesem Haus und damit dem zugehörigen Zeichen
befindet und welche Aspekte dieser Planet mit anderen Planeten bildet.
Von den Auswertungen, welche vorher erfolgten, können Sie ersehen, wie
bedeutsam bestimmte Elemente Ihres Horoskops sind. Wenn ein Planet
besonders stark steht, dann müssen sie ihn auch besonders bei der Deutung
beachten. Sie können der Auswertung auch die wichtigsten Aspekte in Ihrem
Horoskop entnehmen und diese dann wiederum in Bezug setzen zu einem
bestimmten astrologischen Haus, d.h. zu einem Tätigkeitsgebiet des
Menschen.
Wenn Sie einen bestimmten Planeten in der Deutung suchen, dann schauen Sie in
der Auswertung nach in welchem Haus er steht. Dorthin gehört auch seine
Deutung. Wenn Sie nach einem bestimmten Aspekt Ausschau halten, müssen Sie
herausfinden, wo sich die beiden beteiligten Planeten befinden. Der Aspekt
wird in dem Haus angeführt, das den allgemein wichtigeren Planeten enthält.
Die große Kunst der Kosmogrammdeutung ergibt sich, wenn die verschiedenen
Elemente miteinander kombiniert werden. Z.B. die astrologische Aussage
'Venus in der Waage', welche auf einen kurzen Nenner gebracht 'Liebe zu
Kunst und schönen Gegen-ständen' bedeutet, kombiniert mit '2. Haus =
Stier', also der Veranlagung, Besitz aufzubauen.
Hier ist es wahrscheinlich, daß sich die Kunstliebe nicht auf Museumsbesuche
beschränkt und als Besitz keine Aktien gesammelt werden, sondern eben
Kunstgegenstände.
Ich möchte es Ihnen überlassen, selbst die Kunst der detaillierten
Kosmogrammdeutung in die Hand zu nehmen: Einmal kann ein Computer - wie
schnell er auch rechnen mag - auf dem Gebiet der umfassenden und
detaillierten Deutung nie so gut sein wie ein Mensch.
Kombination, Erkenntnis, Intuition und Bewußtseinserweiterung sind Gebiete,
die der Computer trotz seiner 'künstlichen Intelligenz' nie erfassen wird.
Zum anderen ist die Beschäftigung mit dem eigenen Kosmogramm eine besondere
Quelle für Selbsterkenntnis, Menschenkenntnis und sogar für ein umfassendes
Verstehen von unserem gesamten Kosmos.
'Erkenne Dich selbst' lautet die großartige Inschrift des
Apollotempels in Delphi.
Freude, Liebe, Licht und Kraft wünscht Ihnen
Bernd Schiele